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Rut, die Außenseiterin

Rut, die Moabiterin, kommt mit Naomi nach Bethlehem.
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Boas war ein reicher Grundbesitzer in der Stadt Bethlehem. Zur Erntezeit gehorchte er den Gesetzen Gottes und erlaubte den Armen, hinter seinen Schnittern herzulaufen, um das lose Korn aufzusammeln, das auf den Boden gefallen war. Eines Tages bemerkte er eine Fremde, einen ausländischen Flüchtling, die unter den Armen Getreide sammelte. – Folie 1
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„Wer ist diese junge Frau da drüben?“, fragte er den Arbeiter, der für die Schnitter verantwortlich war.<br/>„Sie ist die junge Frau aus Moab, die mit Naomi zurückkam.“<br/>Boas kannte Naomi, er war ein entfernter Verwandter von ihr. Naomis Ehemann Elimelech besaß Land in Bethlehem. Doch in einer Zeit der Hungersnot waren Elimelech und Naomi ins nahegelegene Moab gezogen, um dort zu leben. Ihre beiden Söhne hatten die Moabiterinnen Rut und Orpa geheiratet. – Folie 2
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Leider ereignete sich eine Tragödie. Zuerst starb Elimelech und dann verlor Naomi auch ihre beiden Söhne. Sie war Witwe geworden und hatte zwei Schwiegertöchter, die ebenfalls Witwen waren. – Folie 3
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Naomi hatte beschlossen, nach Bethlehem zurückzukehren. Sie forderte Rut und Orpa auf, in Moab zu bleiben. Orpa wollte bei ihrem Volk bleiben, aber Rut antwortete. „Wohin du gehst, dahin werde auch ich gehen. Wo immer du lebst, werde ich leben. Dein Volk wird mein Volk sein, und dein Gott wird mein Gott sein.” – Folie 4
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Rut war jetzt eine Witwe, eine moabitische Ausländerin, die unter Juden in Bethlehem lebte. Da sie nichts zu essen hatte, war sie auf die Felder gegangen, um Getreide für sich und Naomi zu sammeln.<br/>Naomi hatte Mühe zu verstehen, warum Gott zuließ, dass sie so viel litt. Sie änderte ihren Namen von Naomi (was „angenehm“ bedeutet) in Mara (was „bitter“ bedeutet). – Folie 5
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Boas ging zu Rut: „Bleib auf meinen Feldern, dann wirst du beschützt. Folge den jungen Schnitterinnen. Ich habe die jungen Männer davor gewarnt, dich schlecht zu behandeln. Wenn du durstig bist, bediene dich am Wasser, das sie aus dem Brunnen geschöpft haben.“ Rut dankte ihm herzlich. „Womit habe ich solche Freundlichkeit verdient?“, fragte sie. „Ich bin eine Ausländerin.”<br/>„Ich weiß, dass du dich um meine Verwandte Naomi gekümmert hast“, antwortete Boas. „Der Gott Israels wird deine Zuflucht sein.“ – Folie 6
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Als Rut sich wieder an die Arbeit machte, befahl Boas seinen jungen Männern: „Lasst sie Getreide direkt zwischen den Garben sammeln, ohne sie aufzuhalten. Und nehmt ein paar Ähren aus den Bündeln und lasst sie absichtlich für sie fallen. Lasst sie sie aufheben, und macht ihr das Leben nicht zu schwer!” – Folie 7
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So sammelte Rut dort den ganzen Tag Gerste, und als sie am Abend das Getreide ausschlug, füllte es einen ganzen Korb. Sie trug es zu ihrer Schwiegermutter zurück. „Wo hast du heute all dieses Getreide gesammelt?“, fragte Naomi. „Möge der Herr denjenigen segnen, der dir geholfen hat!“<br/>Da erzählte Rut ihrer Schwiegermutter von Boas. – Folie 8
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„Möge der HERR ihn segnen!“, rief Naomi. „Er zeigt uns seine Freundlichkeit. Dieser Mann ist einer unserer engsten Verwandten, einer der Löser unserer Familie.“<br/>Ein Löser war jemand, der das Land eines verstorbenen Verwandten erwerben konnte, sich aber um seine Witwe und seine Familie kümmern musste. – Folie 9
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Während der gesamten Weizenernte sammelte Rut weiterhin Getreide auf den Feldern von Boas. Dann sagte Naomi zu Rut: „Boas ist ein enger Verwandter von uns, und er war sehr freundlich, dich Getreide sammeln zu lassen. Heute Abend wird er auf der Tenne Gerste worfeln. Zieh dich an und geh auf die Tenne. Achte darauf, wo er sich zum Schlafen hinlegt, und dann geh und lege dich zu seinen Füßen hin.“ – Folie 10
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Gegen Mitternacht wachte Boas plötzlich auf und drehte sich um. Er war überrascht, eine Frau am Fußende seines provisorischen Bettes zu sehen.<br/>„Ich bin deine Dienerin“, erklärte Rut. „Und du bist der Löser meiner Familie.“<br/>„Mach dir keine Sorgen, Rut“, antwortete Boas. Ich werde tun, was nötig ist, denn jeder in der Stadt weiß, dass du eine tugendhafte Frau bist. Aber obwohl es wahr ist, dass ich einer der Löser deiner Familie bin, gibt es einen anderen Mann, der enger mit dir verwandt ist als ich. Ich werde diese Angelegenheit morgen früh klären.“ – Folie 11
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Am nächsten Morgen ging Boas zum Stadttor und traf sich mit dem Mann, der der nähere Löser der Familie war. „Wenn du das Land von Naomi kaufst, verlangt das Gesetz, dass du Rut, die moabitische Witwe, heiratest“, erklärte Boas. „Auf diese Weise kann sie Kinder bekommen, die den Namen ihres Mannes weiterführen und das Land in der Familie behalten.“ – Folie 12
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Der Mann war daran interessiert, das Land zu kaufen, wollte aber die Komplikationen einer Heirat mit Rut, der Moabiterin, vermeiden.<br/>„Ich kann es nicht lösen“, antwortete er. „Stattdessen löse du das Land.“ Es war Brauch, dass jeder, der ein Kaufrecht übertrug, seine Sandale auszog und sie der anderen Partei überreichte. Also reichte der andere Löser der Familie Boas seine Sandale. – Folie 13
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So kaufte Boas das Land, das Naomis Mann und ihren Söhnen gehörte. Anschließend heiratete er Rut. Später gebar Rut einen Sohn. – Folie 14
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Sie nannten ihren Sohn Obed. Die Frauen im Ort sagten zu Naomi: „Lobe den Herrn, der deiner Familie einen Löser gegeben hat! Möge dieses Kind in Israel berühmt sein und für dich im Alter sorgen.”<br/>Obed wurde der Vater von Isai und der Großvater von König David. – Folie 15
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Folie 16